Ein paar Mal schon wurde ich nach der Methode des Active Listening gefragt. Was genau darunter verstanden wird und ob ich dafür ein paar Trainingsübungen hätte. Nun, hier kommt schon mal die Erklärung: Active Listening ist mehr als nur so zu tun, als würde man zuhören!
Stellen wir uns eine Welt vor, in der jeder wirklich zuhört – nicht nur wartet, um zu antworten, sondern wirklich versteht, was gesagt wird und warum es für den anderen von Bedeutung ist.
Das ist die Welt des „Active Listening“, einer Kommunikationstechnik, die weit mehr ist als bloßes Zuhören. Ursprünglich von Carl R. Rogers und Richard E. Farson in den 1950er Jahren entwickelt, hat sich Aktives Zuhören als unverzichtbares Werkzeug in fast jedem Bereich bewährt, sei es in der Beratung, im Training oder in der alltäglichen Führung.
Was ist Active Listening?
Active Listening ist eine Technik, die darauf abzielt, ein tiefes Verständnis in der Kommunikation zu erreichen. Es geht nicht darum, einfach nur still zu sein, während jemand anderes spricht. Es geht darum, aktiv und engagiert am Prozess der Kommunikation teilzunehmen. Hier sind die Grundpfeiler:
- Einfach nachplappern? Nein, danke!
Active Listening beginnt mit Paraphrasieren. Das klingt einfacher, als es ist. Wenn jemand spricht, wiederholst Du dessen Worte nicht einfach, Du formulierst sie in Deinen eigenen Worten neu. Das zeigt nicht nur, dass Du zugehört hast, Du auch, dass Du wirklich verstanden hast, was Dein Gegenüber sagen wollte. Der andere kann darauf hin bestätigen oder korrigieren und sich dadurch noch deutlicher ausdrücken. Das ist ein Game-Changer in jeder Kommunikation! - Gefühle spiegeln: Zeig, dass Du es nachfühlen kannst!
Das Spiegeln von Gefühlen ist eine weitere wichtige Technik des Aktiven Zuhörens. Wenn jemand seine Emotionen teilt, und Du diese widerspiegelst, zeigst Du nicht nur Verständnis, sondern auch echte Empathie. Das ist ein mächtiges Werkzeug in der Führung, besonders wenn es um Konfliktlösung oder tiefe Gespräche geht. - Fragen stellen: sei neugierig!
Stelle offene Fragen! Diese Art von Fragen ermutigt den anderen, sich weiter zu öffnen und anzusprechen, was ihm wichtig ist. Offene Fragen zu stellen, ist wie das Öffnen einer Tür zu mehr Informationen und tieferen Einblicken. Es ist eine Technik, die zeigt, dass Du nicht nur zuhörst, sondern auch interessiert bist. - Zusammenfassen: Verstehe ich richtig, das…!
Durch das Zusammenfassen der Hauptpunkte stellst du sicher, dass Du und Dein Gesprächspartner dasselbe Verständnis haben und dass keine wichtigen Details übersehen wurden. Keine Missverständnisse, keine Verwirrung, sondern gemeinsame Klarheit. - Feedback: Zeig, dass Du da bist!
Aktives Zuhören bedeutet auch, durch verbale und nonverbale Signale zu zeigen, dass Du voll dabei bist. Das kann Nicken, Augenkontakt oder eine verbale Zustimmung sein. Damit sendest Du die klare Botschaft: „Ich höre Dir zu und es ist mir wichtig, was Du sagst.“ - Ratschläge? Nur, wenn sie gefragt sind!
Ein kluger Zuhörer hält sich mit Bewertungen oder Ratschlägen zurück, es sei denn, sie werden explizit erbeten. Manchmal ist Zuhören alles, was benötigt wird. - Geduld und Konzentration: Gib dem anderen Deine ganze Aufmerksamkeit!
Echte Konzentration und Geduld sind in unserer hektischen Welt eine Seltenheit. Gib sie Deinem Gegenüber und die unmittelbare sowie langfristige Wirkung wird Dich überraschen.
Warum solltest Du Dich darum kümmern?
Aktives Zuhören ist nicht nur eine nette Fähigkeit – es ist essentiell für erfolgreiche Führung, effektive Teamarbeit und persönliches Wachstum. Es hilft, Missverständnisse zu reduzieren, Konflikte zu lösen und eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit zu schaffen.
In einer Welt, in der jeder zu sprechen, aber niemand zuzuhören scheint, kann Aktives Zuhören den Unterschied ausmachen. Es ist Zeit, dass wir alle ein wenig mehr zuhören und ein wenig weniger reden. Probier’s aus – Du wirst erstaunt sein, wie viel Du dadurch gewinnen kannst!
Neueste Kommentare